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Die Botanik der Meskalinproduzenten


Informationsreihe Drogen #3: "Meskalin, Pejote ..."
Brockhaus Biologie

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Da der Pejotekaktus, wie der Name schon sagt, ein Kaktus ist, sollte wohl als erstes eine Definition des Wortes "Kaktus" erscheinen. Hier nun die Definition, wie sie im "Brockhaus Biologie" zu finden ist.
Kakteengewächse, Cactaceae, eine Familie der zweikeimblättrigen Pflanzen mit etwa 2000 Arten. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet ist das tropische und subtropische Amerika, wo Kakteen besonders die Wüsten und Halbwüstengebiete besiedeln. Einige Arten sind auch in die außeramerikanischen Tropen und Subtropen eingeführt worden und haben sich dort, z.B. im Mittelmeergebiet und in Südafrika eingebürgert.
Es handelt sich in der Mehrzahl um ausgesprochen xeromorphe Pflanzen mit abgeplatteten, säulen- oder kegelförmigen, fleischigen Sprossen (Stammsukkulente), die entweder glatt, längsgerippt



Eine Peyoteblüte

oder warzig gegliedert sein können. Die Oberfläche ist bedeutend verkleinert, da die Blätter zu Dornen umgewandelt sind (Ausnahme die primitive Gattung Peireskia), in deren Achseln sich häufig Haar- oder Stachelbüschel befinden, die neben der oft starken Kutikula als Verdunstungsschutz fungieren. Die auffälligen, großen Blüten sind meist sitzend. Sie haben eine vielzählige, außen kelch- innen kronenartige schraubige Blütenhülle und zahlreiche Staub- und Fruchtblätter. Der Fruchtknoten ist unterständig und entwickelt sich zu einer Beere.
Viele Kakteen werden als Zierpflanze gezogen. Bekannt sind z.. die Königin der Nacht, Senelicereus grandiflorus, die Phyllokakteen, Nopalxochia-Hybriden, der Weihnachtskaktus, Zygocactus trunkatus, die Bischhoffsmütze, Astrophytum myriostigma und verschiedene Opuntia-, Cereus-, Echinocactus- und Mammillaria-Arten. Der Feigenkaktus, Opuntia ficus-indica, der im Mittelmeergebiet verwildert ist, liefert essbare Früchte. Einige Arten enthalten Alkaloide, wie die mexikanischen Lopophora-Arten, deren getrocknete Sprossabschnitte die als Peyotl bekannte, Wahnvorstellungen verursachende Droge liefern, deren Hauptwirkstoff das Protoalkaloid Meskalin ist.

Ich möchte anmerken, dass mit dem oben erwähnten Wort Wahnvorstellungen eigentlich Halluzinationen gemeint sind, doch durch gewisse gesellschaftliche Drücke in diesem Fachbuch die etwas unglücklichere Formulierung gewählt wurde.






Doch zurück zum Peyotekaktus an sich.



der gr

Erstaunlich ist die Tatsache, dass der Pejote zwar nicht zu der von vorn herein stachellosen Gattung gehört, jedoch trotzdem keine ausgebildeten Stacheln besitzt, sondern dafür kleine kurze Quasten, aus einem wollartigen Stoff. Des Weiteren enthält er, wie schon erwähnt, eine sehr große Zahl von Alkaloiden, von denen das Meskalin nur eines ist. Die Wurzel des Kaktus selbst ähnelt stark einer Rübe und enthält nebenbei gesagt nur sehr wenig Meskalin. Der Sichtbare Teil der Pflanze ist die Peyoteknospe, die wie ein graugrünlich bis bläuliches, in der Mitte ein feines Flaumartiges Gebilde besitzendes Nadelkissen wirkt. In der Nahuatl-Sprache, der Sprache des Stammes, in dem der Pejote zeremoniell genommen wird, bedeutet Pejote soviel wie Kokon-Seide. Der Name Peyotl rührt also von dem Flaum in der Mitte her. Dieser Mittelpunkt der Blüte ist auch die Stelle, an der der Kaktus blüht. Wenn die Blüte befruchtet wurde, so bilden sich die Früchte, die wiederum winzige schwarze Samen enthalten und in Form der schon erwähnten Quasten aus dem Zentrum des Kaktus nach außen wandern um einer neuen Blüte Platz zu machen. Auf diese Weise wächst der Kaktus, was dazu führt, dass er einer der langsamste wachsenden Kakteen überhaupt ist. Das äußert sich auch darin, dass der Kaktus vom Keimen der Samen bis zum ersten Blühen glatte 13 Jahre braucht. Um den Kaktus schneller wachsen zu lassen wird er einfach auf einen schnell emporschießenden Opuntia-Kaktus aufgepfropft, was jedoch nicht dazu führen kann, dass der Kaktus selbst seine Maximaldicke von ca. 10 cm überschreitet. Ist diese erreicht, so bilden sich am unteren Teil des Stammes neue Triebe, was dann zu dem charakteristischen Peyote-Cluster führt.






Der Peyotekaktus hat auch, wie die meisten Kakteen, eine Eigenschaft, die den Kakteenzüchter interessieren dürfte. Wird ein Kaktus oberhalb der Wurzel verletzt oder abgeschnitten, so klont er an dieser Stelle, soll heißen, dass er an dieser Stelle neue oberirdische Pflanzenteile produzieren wird, welche dann ebenfalls zu den bekannten Kakteenclustern führen können, und dadurch die effektive Wachstumsgeschwindigkeit extrem gesteigert werden kann. Das Bild oben zeigt einen so entstandenen Kaktus. Sehr alte Kakteen enthalten eine größere Menge Meskalin als jüngere, weshalb sie auch lieber genommen werden und von den Anhängern bestimmter Peyotekulte als heilig behandelt werden.






Meskalin bzw. verwandte Alkaloide sind jedoch nicht nur im Peyotekaktus zu finden. Nachforschungen haben ergeben, dass auch im Sanpedro - Kaktus (Trichocereus pachanoi), der Donana (Coryphantha macromeris) und einer Reihe anderer Kakteen, deren bekanntester der Saguaro-Kaktus (Corphanta gigantea) sein dürfte, zu finden ist.
Im Sanpedro finden sich 2% Meskalinanteil der Trockenmasse, also 0,12% in der Frischmasse. Der Sanpedro wächst sehr schnell und ist säulenförmig, was ihn für die Zucht sehr geeignet macht. Die Donana enthält hingegen ein mit dem Meskalin verwandtes Molekül, das macromeris, welches ca. ein Fünftel der Stärke des Meskalin ausmacht. Die Donana wird bis zu 20 m hoch, ist also nicht so einfach zu übersehen. Der Saguaro-Kaktus findet sich in der Sonora - Wüste von Arizone und macht seinem Namen (gigantea) alle Ehre. Sein halluzinogenes Alkaloid heißt Gigantin, wobei auch Dopamin aus ihm isoliert wurde.