Winter2000, Mutterpflanze
Sommer2001, Mutterpflanze
Photo,Ableger2001
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Aztekium ritteri (Boed.) Boed.
Andere Namen (deutsche): "Ruhnen-der-Azteken", auch "Aztekenkaktus"
Synonym: Echinocactus ritteri
CITES Appendix 1
Ein typischer Rübenwurzler, der aber wurzelecht
problematisch zu halten ist. A.ritterii hat bei ausreichender
Sonnenbestrahlung (und davon kann der kaum genug bekommen)
einen dunkelgrünen Körper, der sich am Neuzuwachs
rötlich färbt. Im Winter ist der Kakteenkörper
ziemlich einheitlich hellgrün- bis grün-grau -
gefärbt. Aztekium bildet zahlreiche Ableger, vor allem,
wenn man den zentr. Leitbündel, auf dem Scheitel des
Aztekium stört oder verletzt, das kann beim Umgang mit
diesem Kaktus passieren, sollte aber bei "adulten"
Pflanzen vermieden werden. Diese Ableger können nach ca.
1-2 Jahren "Mutterernährung" abgenommen und
gepfropft werden. Die Pfröpflinge sollten nach weiteren
1-2 Jahren zu wurzelechten "adulten" Exemplaren
gezogen werden. Die Umstellung von der gepfropften Pflanze.
zur wurzelechten ist schwierig. Da die Unterlage aber eh nach
2-4 Jahren "ausgesaugt" ist, währe sonst eine
erneute Pfropfung nötig. Die in Scheitelnähe
auftretenden Stacheln sind gekrümmt, kurz und dick und
treten nach aussen hin am Körper nicht mehr auf. Sie
werden abgeworfen. A.ritterii sollte, wenn wurzelecht,
sparsam gegossen werden. Das Pflanzensubstrat sollte dann
durchlässig und zu ca. 50% mineralisch sein. Die
Überwinterung sollte absolut trocken und kalt (5-10
Grad) erfolgen. Wenn die Anschaffung eines Aztekium ansteht,
sollte einer von einem Kakteenliebhaber erworben werden. Das
ist bei allen Kakteen dem kommerziellen Kauf vor zu ziehen.
Der Aztekium sollte dann vermehrt werden. Leider sieht
"Kakteenliebhaberei" heute eher so aus, dass sich
diese "Liebhaber" einfach alles mit Geld kaufen
(auch heilige Kakteen). Dann die nicht unerhebliche Pflege
und die Ansprüche ihrer Pfleglinge vernachlässigen
(sie akzeptieren bei Aztekium selten, dass sie heilig sind,
es soll "Liebhaber" geben, die Aztekien und
Lopophora ritual-los "fressen" -Dope/Meskalin ist
billiger...und nicht heilig...) und sich ...tja... dann neue
kaufen. Damit "sichern" sich diese
"Liebhaber" nicht nur den Zorn der
Götter...
In Mexiko zählt Aztekium ritterii zu den
"heiligen" Kakteen und wird zu religiösen
Zeremonien roh gegessen. Durch den hohen Meskalingehalt kommt
es zu Halluzinationen. Die Indianer stellen dadurch eine
Verbindung zu Ihren Göttern her. Sie sind
überzeugt, durch Einnahme von Pejote, wie A.ritterii
(oder auch Lopophora) mit den Göttern reden zu
können. Von dieser Überzeugung sind die Indianer so
schwer (auch heute noch) ab zu bringen, so dass alle Aztekien
(besonderst A.ritterii) als selten in Mexiko gelten (was so
ein richtiger Gott ist, der braucht scheinbar Ansprache).
Produkte (getrocknete Pflanzenkörper, die durch die
Trocknung viel Ihrer Alkaloide und Meskalin verlieren, das
hebt sich aber durch die "Schrumpfung" im
getrockneten Zustand wieder wenigstens optisch auf) wurden
zur Schmerzlinderung (z.B. bei Operationen), neben anderen
Medikamenten (wegen der Halluzinationen) benutzt. Auch das
reduzierte die Anzahl von Aztekium an seinem
Heimatstandort.
Der Kaktus ist weitgehenst Schädlingdsresident.
Schädlinge scheinen nicht auf Drogen zu stehen....
Herkunft: Mexiko nur in gipshaltigem Substrat gefunden,
Erstbeschreibung: F.Bödecker(1867-1937)
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